Dachstuhlbrand in Wiener Neudorf
Massiver Dachstuhlbrand in Wr. Neudorf
Um kurz vor 8 Uhr alarmierte die
Bezirksalarmzentrale die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf zu einem
Kaminbrand. Beim Eintreffen an der Einsatzadresse drang bereits Rauch aus dem
Erdgeschoss, den 1. Obergeschoss sowie den Dachboden des Einfamilienhauses
entgegen. Die Besitzerin wurde bei Nachbarn für den Verlauf des Einsatzes in
Sicherheit gebracht.
Als Erstmaßnahme wurden zwei Atemschutztrupps im Haus verteilt, um Wände
und Decken des in Holzriegelbauweise errichteten Doppelhauses zu öffnen, um den
Brandherd zu lokalisieren.
Durch den innerhalb der Holzriegelwände fortgeschrittenen Brandverlaufes, kam
es zu einer Durchzündung welche den Dachstuhl zur Gänze erfasste.
Aufgrund des umfangreichen Brandgeschehens wurde durch den Einsatzleiter die Feuerwehren Mödling und Biedermannsdorf nachalarmiert.
Inzwischen setzten die zwei eingesetzten Atemschutztrupps die Brandbekämpfung im Inneren des Hauses fort. Gleichzeitig wurde die Drehleiter Wiener Neudorf in Stellung gebracht, um mit einem Außenangriff im Bereich der Dachfläche beginnen zu können.
Die eintreffenden Kräfte der Feuerwehren Mödling und Biedermannsdorf stellten weitere Atemschutztrupps bereit, um den Innenagriff und Außenangriff zu unterstützen.
Der Außenangriff wurde mit
Steig Mödling unterstützt. Durch den massiven Feuerwehreinsatz konnte eine
Brandausbreitung auf die zweite Hälfte des Doppelhauses verhindert werden. Da
der Brand aufgrund der baulichen Situation des Hauses nicht unter Kontrolle zu
bringen war, wurden die Feuerwehren Vösendorf, Laxenburg und Guntramsdorf
nachalarmiert. Die an diesem Tage herrschenden tiefen Temperaturen (unter – 10
Grad) stellten eine besondere Herausforderung an Mannschaft und Gerät dar.
Aufgrund der herrschenden Einsturzgefahr der Deckenelemente musste der
Innenangriff abgebrochen werden. Ein umfassender Aussenangriff über
handgeführte Strahlrohre sowie die Drehleiter Wiener Neudorf und den Steig
Mödling wurde eingeleitet. Weiters konnten über die Drehleiter und den Steig
Öffnungen in die Dachhaut mittels Motorsägen und Motortrennschleiferen
geschnitten werden.
Während des Einsatzes
meldete die Bezirksalarmzentrale einen TUS-Alarm im Ortsgebiet von Wiener
Neudorf. Um diesen abarbeiten zu können, wurde die Feuerwehr Maria Enzersdorf
angefordert und von einem Lotsen der Feuerwehr Wiener Neudorf vor Ort
empfangen.
In weiterer Folge stellte die Feuerwehr Perchtoldsdorf ein Rüstlöschfahrzeug
samt Mannschaft im Feuerwehrhaus Wiener Neudorf für die Einsatzbereitschaft ab.
Auch die Perchtoldsdorfer Feuerwehrmänner mussten nach kurzer Zeit zu zwei
Brandmeldeauslösungen im Industriegebiet Wiener Neudorf ausrücken.
Auch in Biedermannsdorf kam es kurz vor 13 Uhr zu einem TUS-Alarm. Zu diesem Einsatz wurden die Kameraden aus Achau alarmiert.
Durch die Einsatzleitung wurde die Feuerwehr Gumpoldskirchen alarmiert, welche über ein Schnelleinsatzzelt mit Heizung verfügt. Dadurch konnte eine Unterkühlung der im Einsatz stehenden Männer und Frauen verhindert werden.
Weiters standen Bürgermeister Ing. Christian Wöhrleitner , der Statiker der Gemeinde, der Bezirksfeuerwehrkommandant Ing. Richard Feischl, Mitarbeiter von Wien Strom und Wien Energie sowie zwei Rettungsfahrzeuge des Roten Kreuzes unter Landesrettungsrat Paul Strebl die gesamte Einsatzdauer vor Ort. Große Unterstützung kam vom Bauhof der Gemeinde Wiener Neudorf, welche die Streuung der vereisten Straßen und Gehwege durchführten.
Die Verkehrsregelung wurde
durch die Polizeiinspektion Wiener Neudorf übernommen. Um die verbrauchten
Atemschutzflaschen zu befüllen, wurde das Taucherfahrzeug des
Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes an die Einsatzstelle entsandt.
Als weiteres Sondergerät wurde zur Unterstützung der Feuerwehr ein 15 Tonnen
Bagger mit Sondiergreifer angefordert, um die Dachhaut zu entfernen.
Durch die Baumaschine konnte eine Entlastung der Einsatzkräfte erreicht werden.
Gegen 16:41 Uhr konnten der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Für die
umfangreichen Nachlöscharbeiten in den Abend- und Nachtstunden wurden
Beleuchtungsballone der Berufsfeuerwehr Wien sowie der vom
Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes in Brunn am Gebirge
stationieren Stromgenerator angefordert werden. Die Feuerwehren aus Brunn
am Gebirge, Hennersdorf, Achau und Münchendorf wurden voralarmiert um die
Nachlöscharbeiten sowie die Brandwache über die Nachtstunden durchzuführen.
© Text und Fotos: Lukas Derkits, Florian Schützenhofer, Bernhard Singer/BFK Mödling
Weitere Berichte unter:
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